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Wo die milden Kerle wohnen

20/05/2017/1 Kommentar/in Frühling, Reisen /von Ulli Cecerle

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Es ist soweit: Ich bin jenseits von Gut und Böse. Vielleicht ist das immer so, irgendwann nach dem Hausbauen, Kinderzeugen, Baumpflanzen, nach dem Visionieren und Hinterherhetzen auf der Zielgeraden, nach der Angestrengtheit, den Eitelkeiten und Seifenblasen, nach den Irrungen und Wirrungen, nach dem Sternegreifen, Mondanheulen und nach der Flügelschmelze (Ihr wisst schon: Höhenflug, Sonne, Hitze).

Aber jetzt bin ich da: jenseits von Gut und Böse – ein Ort, der mir gut tut. Oder vielleicht ein Zustand? Oder noch besser: eine Entscheidung? Die Entscheidung gegen das Schritthalten und Nachjagen, gegen die Aufgeregtheiten und Nervenzerfetzungen. Ich bin dort, wo die milden Kerle wohnen.

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An diesem Ort, in diesem Zustand oder in dieser Entscheidung sagen die milden Kerle Hallo und heißen mich willkommen. Sie geben den Einsatz zum Amselzwitschern, zum Grillenzirpen, zum Windsäuseln. Sie lassen für mich die Birken rascheln und die Bienen summen. Sie komponieren für mich eine Symphonie aus Gras unter den Füßen und dem Augenblick. „Jetzt und hier!“, lächeln sie wissend und nicken mir zu. Sie nehmen mich an der Hand und führen mich durch die flirrenden Licht- und Schattenspiele im Wald, sie legen den Arm um mich und sie sind sehr, sehr leise.

Die milden Kerle und ich sind übrigens diesmal wieder in der Steiermark. Oder dachtet Ihr etwa wirklich, das spielt sich alles nur in meinem Kopf ab? Um bei den milden Kerlen jenseits von Gut und Böse zu landen, muss man schon einiges ganz real in Bewegung setzen: Die Großmutter von langer Hand als Babysitter engagieren, das Wochenende fixieren, das Zimmer beim Jagawirt reservieren, Schlechtwetterprognosen ignorieren, den Liebsten informieren, Tiefkühlpizza für den Nachwuchs deponieren, hoffen, dass jemand die blühende Stiege gießen wird, Koffer packen – und dann geht’s los.

Ich kann natürlich nicht umhin, auch diesmal wieder im Souvenirladen der milden Kerle vorbeizuschauen, um ein paar Kleinigkeiten mitzunehmen: Entschleunigung wähle ich diesmal und Geduld, von der Gelassenheit nehme ich gleich doppelt.

Davon ist erfahrungsgemäß immer am wenigsten da, wenn ich wieder zuhause bin.

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Mehr Hygge braucht das Land! Braucht es?

02/04/2017/2 Kommentare/in Worte /von Ulli Cecerle

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Achtung! Achtung! Die urbanen, aufgeklärten, rationalen, zeitentgeisterten Zyniker haben wieder ein Feindbild: Es heißt Hygge und kommt aus Dänemark, dort, wo die Menschen im vorigen Jahr laut Ranking weltweit am glücklichsten waren. Heuer sind es übrigens die Norweger, hyggelig sind die aber bestimmt ebenso.

Also warum Feindbild? Und was ist dieses Hyggedings, das da Zweimillionenmal auf Instagram auftaucht? Naja, wer Hygge liebt, hat’s mit den Gefühlen, womöglich auch mit der Romantik und obendrein mit Rückzug ins Warme, Wohlige, Vertraute, Kuschelige. Zufriedenheit, Unaufgeregtheit und Dankbarkeit sind hyggelig. Kerzen, Kekse und Kakao sind sehr hyggelig. Und Gemeinschaft ist am allerhyggeligsten. Egozentrik und individualistische Attitüden haben im Hyggeland nichts zu suchen. – Nichts für hippe, schnelle, dauervernetzte, multitaskotische Outdoor-Abenteurer mit Spießigkeitsparanoia, schon klar.

Aber wer sind dann die Hygge-Anhänger, die dazu beitragen, dass die Idee des idyllisch dänischen Lebenskonzepts wie Honig – nein, besser wie heiße Schokolade – runterrinnt? Friede, Freude, (selbst gebackener) Eierkuchen! So steht es auf der weiß getünchten Holztafel der Hyggianer. Aber worin unterscheiden sie sich von typischen Billyregalmaterialisten und deren Vorliebe für unbehandeltes Fichtenholz und Teelichter mit Vanillearoma? Niemand kann es angreifen, aber wer Hygge liebt, kann es sofort spüren – würde vielleicht ein Däne antworten.

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Zeit mit Menschen verbringen, die man ziemlich nah oder ganz ins Innerste vorlässt, und dafür den Rahmen schaffen: Ihr seid mir wichtig, jetzt nehme ich mir Zeit für euch, knete den Mürbteig für die Melanzani-Quiche, kühle den Wein ein, decke den Tisch, erwarte euch. Kein Galadinner soll es sein, wir haben uns – das wollen wir feiern. Ist das Hygge? Lassen wir für ein paar Stunden los, die nächste alarmierende Nachrichtensendung kommt bestimmt, aber bis dahin gönnen wir uns unsere Lebensfreude.  Ist das Hygge? Kuchenbacken löst zwar keine Probleme, aber entspannt uns ausreichend, damit wir die Lösungen angehen können. Und erst recht, wenn Cheesecake, Marillenfleck und Brownie gemeinsam beim Picknick ausgetauscht werden. Wie sehr ist Hygge Klischee? Klischee von einer heilen Welt, die wir uns zwar alle insgeheim wünschen wie eine karamelfarbene Kaschmirdecke, aber wer glaubt schon an Märchen?

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Eine  Antwort habe ich noch nicht gefunden. Das liegt womöglich daran, dass ich keine Dänin bin. Aber ich habe eine Ahnung, wie es gehen kann: Ein Frühstück am Sonntag mit meinem Mann und unseren Mädels, die sich nichts sehnlicher als frisch gebackene Waffeln mit Zuckererdbeeren wünschen. Die Konzentration liegt dabei auf dem duftenden Backwerk und nicht auf Streitthemen zwischen den Teenagern. Hygge. Oder die tagesfüllende Osterjause bei meiner Salzburger Familie, bei der nicht nach dem letzten Bissen hektisch der Geschirrspüler gefüllt wird. Hygge. Oder eine Tasse Tee und gebuttertes Pumpernickel mit meiner Schwiegermutter, die sich interessiert nach meinem neuen Job erkundigt. Hygge. Oder der Kino-Sushi-Gintonic-Abend mit meiner Freundin. Hygge. Oder ein Wochenende beim Jagawirt mit Mann, aber ohne Kids. Sehr Hygge. Oder ein Eiskaffee mit meiner Mama im Salzburger Tomaselli und danach eine chilischarf gekochte Erbswurstsuppe von meinem Papa. Hygge.

Eh wurscht, wie wir es nennen – es steckt ein vertrautes Wohlgefühl dahinter, Zufriedenheit, Liebe zu Menschen, Ehrlichkeit, Nähe, die Bereitschaft, anderen Gutes zu tun und dankbar zu sein für das, was uns wichtig ist und wir mit anderen teilen wollen. Diese achtsamen Momente mag ich. Und: Höchste Zeit, dass endlich einmal die Österreicher die glücklichsten Menschen der Welt sind.

Und jetzt, Zyniker, fallt über mich her.

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Ulli Cecerle Uitz Gartenblog Österreich
Hier geht's um persönliche Geschichten mit Hyazinthenduft und Blätterrascheln rund ums Garteln, über Gärten und Menschen, die sie zum Leben erwecken. Und manchmal geht's einfach nur ums Genießen.
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