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garteling.at Gartenblog Österreich Ulli Cecerle-Uitz

Kitsch im Garten: Eine Überlegung, keine Bewertung

09/07/2015/8 Kommentare/in Gartengeschichten /von Ulli Cecerle

garteling.at Gartenblog Österreich Ulli

Als Kind ging ich manchmal heimlich und unbemerkt in einen benachbarten Garten, in dem der Traum aller kleinen Barbie-und-Ken-Romantikerinnen lebendig wurde: Zwischen Rosen und Rasen, in einem winzigen himmelblauen Wasserbecken, schwammen zwei weiße Plastikschwäne, eskortiert von einer Bambi-Familie, die am Beckenrand drapiert war. Meine Eltern boten mir damals weder Garten, geschweige denn ein derartiges Tieridyll. Und so besuchte ich das Arrangement, so oft ich konnte, in neidvoller Verzückung. Meine erste ehrliche Begegnung mit Garten-Kitsch.

Jahre später: Einer meiner Textil-Professoren an der Hochschule Mozarteum in Salzburg, ein weiser Mann, brachte es auf den Punkt: Kitsch ist alles, was so tut als ob. Ich finde, diese Erklärung reicht aus, um Kitsch in jeder Lebenslage zu entlarven. Die Einsicht für mich als 19jährige Studentin, dass uns immer und überall Gegenstände begegnen, die eine Funktion vorgaukeln, war freilich irritierend. Doch bald entrümpelte ich in einer Art Kitsch-Exorzismus streng, erbarmungs- und kompromisslos so manchen Deko-Tand aus meinem Leben. Und das hat bis heute angehalten. Ich bekenne mich als Puritanerin in der pragmatischen Forderung nach „Form follows function“. Dinge haben ihre Funktion, dementsprechend sehen sie aus. Der Einsatz von Materialien und Design – also die Machart – können allerdings viel Spielraum haben.

Ich mag diesen Funktionalismus – auch in meinem Garten. Ich bestücke weder hölzerne Wagenräder mit blühenden Pflanzen, setze keine Plastik- und Keramik-Tiere ins Beet (nicht einmal Schwäne), noch habe ich ein antikes Pferdejoch als Blumenampel im Einsatz, ich stecke keine auf Stäbchen gespießte Püppchen in den Blumentopf und befülle niemals alte Wanderschuhe mit Erde und Stiefmütterchen. Ich widerstehe der Versuchung des Originellseins im Garten. Ein Tontopf ist ein Tontopf ist ein Tontopf… Mein Garten in seiner Vielfalt an Blumen, Gräsern, Kräutern, Bäumen und Sträuchern ist sich selbst genug.

Mein Textil-Professor wäre stolz auf mich.

Ach ja, und noch was: Barbie-und-Ken-Romantikerin bin ich trotz allem geblieben.

Schlagworte: Blumen, Dekoration
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8 Antworten
  1. Reinhard Haberfellner
    Reinhard Haberfellner says:
    09/07/2015 um 19:45

    Und ein Gartenzwerg ? Der wäre ja echt ein Gartenzwerg, und ruht also in seiner Funktionalität. Und kann nichts für den Missbrauch früher und jetzt , genauso wenig wie die Lederhose oder das Dirndl. Deine Meinung zur Rosenkugel wäre auch noch interessant , die vertreibt ja die Stare , oder so …

    Gruß und Gratulation zu deinem Blog, Reinhard

    Antworten
    • Ulli Cecerle-Uitz
      Ulli Cecerle-Uitz says:
      10/07/2015 um 7:30

      Lieber Reinhard, der Gartenzwerg ist quasi wohl erworbener Gewohnheitskitsch. Den hab ich nicht einmal erwähnt. Weil sowieso Kitschklischee. Dazu aber demnächst ein eigener Blogbeitrag!
      Und die Rosenkugeln haben insofern ihre Berechtigung, als sie als Unterschlupf für Ohrenschlürfer dienen. Aber natürlich nur dann, wenn das Loch nicht ganz zugestoppelt ist!
      Und danke für die Blumen! 🙂

      Antworten
  2. heide uitz
    heide uitz says:
    10/07/2015 um 6:56

    ja, wie recht sie hat, die frau garteling !
    obwohl ich habe an unserem schwimmteich 2 oder 3 frösche sitzen, die mag ich einfach, obwohl frau garteling immer die nase rümpft, wenn sie daran vorbei gwht , neuerdings aber ist auch ein echter frosch im teich, den ich aus dem kananlschacht, wo er nie mehr raus gekommen wäre, gerettet habe und der jetzt irgendwo im und außerhalb vom teich wohnt und so ist das kitsch-gleichgewicht wieder hergestellt, sag ich mir !

    Antworten
    • Ulli Cecerle-Uitz
      Ulli Cecerle-Uitz says:
      10/07/2015 um 8:17

      Liebe Heide.
      Oh, das mit dem echten Frosch ist eine wunderbare Nachricht! Vielleicht sehen die Porzellanfrösche ja ihre Nicht-Berechtigung ein und verschwinden irgendwann von selbst..! 😉

      Antworten
  3. Schreberin
    Schreberin says:
    10/07/2015 um 10:21

    Da kann ich nur zustimmen. Allerdings zuckt schon manchmal meine Hand, wenn ich im Laden etwas „Hübsches“ sehe. Aber bisher konnte ich mich immer noch bremsen und der Kitsch blieb im Regal. Wenn alle Blumen blühen, ist es ja ohnehin so idyllisch im Garten, dass man ohne Deko auskommt.

    Lieben Gruß von Berlin nach Wien
    von Stephanie

    Antworten
  4. Ulli Cecerle-Uitz
    Ulli Cecerle-Uitz says:
    11/07/2015 um 15:36

    Liebe Schreberin. Bleib weiterhin standhaft! Kitschfreie Zonen sind wir den Blumen und Pflanzen schuldig!!!

    Antworten
  5. Waldveilchen
    Waldveilchen says:
    28/08/2015 um 14:49

    Super geschrieben das über den Kitsch im Garten.
    Mein Garten ist genauso, ganz ohne Kitsch.

    Liebe Grüße,
    Waldveilchen aus dem Gartenforum
    http://www.diehobbygaertner.eu/portal.html

    Antworten
  6. Elaela
    Elaela says:
    30/04/2018 um 6:34

    Bei der Gelegenheit fällt mir auf: in deiner Galerie ist doch das eine oder andere durchaus kitschige Details zu sichten.. duchaus hübsche Details, wie ich meine.
    Ich finde Kitsch ganz wunderbar, solange er nicht wahre Haufen auftürmt, sich und anderem Luft lässt.
    Wie an deiner Galerie zu erkennen ist, ist Kitsch nur dann Kitsch, wenn das Auge des Betrachters ihn als sochen definiert. lG + weiter ein (meines Erachtens) geschicktes Händchen in Sachen Kitschauswahl 😉

    Antworten

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